Abenteuerspiel fördert die kindliche Entwicklung
Die Forschung der letzten 20 Jahre betont, dass mit Risiken verbundenes Spielen für die physische, mentale und emotionale Entwicklung von Kindern essenziell ist.
Kinder kennen ihre Fähigkeiten oft besser als Erwachsene glauben, so die Forschung. Ellen Sandseter, eine norwegische Psychologin, prägte den Begriff "riskantes Spielen" (risky play) und unterschied es von Gefahr, die Kinder nicht bewältigen können. Risiko variiert mit dem Alter – für ein einjähriges Kind ist ein Schritt schon riskant. Ziel der Erziehung sollte sein, Kindern schrittweise Risiken nach ihren Fähigkeiten zu ermöglichen. Studien zeigen, dass riskantes Spielen Resilienz, Problemlösungsfähigkeiten und soziale Kompetenzen fördert.
Outdoor-Spielen kann zusätzlich Stress und Ängste reduzieren, da Kinder lernen, mit Adrenalin umzugehen. Forscher wie Helen Dodd fanden, dass Kinder mit mehr risikoreichen Spielmöglichkeiten weniger Anzeichen von Angst und Depression zeigen. Eltern sollten ihre Kinder jedoch nicht zu riskanten Spielen drängen, sondern eine unterstützende Umgebung schaffen.
Julian Nowogrodzki, Why kids need to take more risks: science reveals the benefits of wild, free play. Nature 637, 266-268 (2025).