Bildschirmmedien und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
Die klinische Studie, an der 89 Familien (181 Kinder und Jugendliche) teilnahmen, sollte klären, ob die Verringerung der Nutzung von Bildschirmmedien in der Freizeit die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen verbessert.
Eine Intervention von zwei Wochen wurde durchgeführt, die folgende Bestandteile umfasste:
- Alle Kinder und mindestens ein Erwachsener im Haushalt mussten während der zweiwöchigen Intervention ihre Smartphones oder Tablets abgeben.
- Sie wurden aufgefordert, ihre Freizeitnutzung von Bildschirmmedien auf anderen Geräten wie Fernseher und Computer auf 3 Stunden pro Woche oder weniger zu reduzieren.
- Teilnehmer, die ihr Smartphone abgaben, erhielten im Gegenzug ein Nicht-Smartphone, mit dem sie telefonieren und Textnachrichten versenden konnten.
- Die Teilnehmer wurden gebeten, während der Intervention die gesamte Nutzung von Bildschirmmedien in der Freizeit zu registrieren.
- In den Haushalten wurden kleine Plakate zur Intervention aufgehängt, und jede Familie erhielt eine kleine finanzielle Entschädigung in Höhe von etwa 70 €.
- Den Teilnehmern wurden 30 Minuten pro Tag für die notwendige Nutzung von Bildschirmmedien zugestanden, um Termine zu koordinieren, Schulaufgaben zu erledigen und andere notwendige Aufgaben zu erledigen. Die notwendige Nutzung von Bildschirmmedien wurde nicht als Teil der Freizeitnutzung von Bildschirmmedien betrachtet.
- Die Familien, die der Kontrollgruppe zugeteilt worden waren, wurden gebeten, ihr gewohntes Medienverhalten bis zum Abschluss der Folgemessungen beizubehalten und dann die Interventionsbedingung auszuprobieren.
Laut Sekundäranalyse wirkte sich eine Reduzierung der Bildschirmnutzung insgesamt positiv auf das Verhalten der Kinder und Jugendlichen aus. Die auffälligsten Vorteile, die mit der reduzierten Nutzung von Bildschirmmedien einhergingen, waren ein Rückgang emotionaler Probleme und eine verbesserte positive soziale Interaktion.
Insgesamt zeigt die Sekundäranalyse, dass eine zweiwöchige Reduzierung der Bildschirmnutzung durch die gesamte Familie die Verhaltensstärken und -schwierigkeiten von Kindern und Jugendlichen positiv beeinflussen kann.
Ob die Effekte andauern oder wie eine längerfristige Umstellung des Mediennutzungsverhaltens sich auswirkt, wurde nicht untersucht.
Jesper Schmidt-Person et al., Screen Media Use and Mental Health of Children and Adolescents. A Secondary Analysis of a Randomized Clinical Trial
JAMA Netw Open. 2024;7(7):e2419881. doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.19881