Zum Hauptinhalt springen

Coronamaßnahmen: Das lange Leiden der Kinder

| Redaktion

Fünf Jahre nach dem ersten Corona-Lockdown leiden viele Kinder und Jugendliche in Deutschland weiterhin unter den Folgen der Maßnahmen.

Christine Freitag von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie berichtet von einem besorgniserregenden Anstieg stationärer Aufnahmen.

Besonders Essstörungen wie Anorexia nervosa haben zugenommen. Die Klinikeinweisungen sind um 42 % bei 9- bis 14-Jährigen und 25 % bei 15- bis 19-Jährigen im Jahr 2023 im Vergleich zu 2019 angestiegen.

Auch Probleme mit Feinmotorik oder Sprache sind bei jüngeren Kindern häufiger, die während der Pandemie keine Kita oder Schule besuchen konnten.

Eine Auswertung von 2,5 Millionen Krankenversicherten-Daten des Verbands der Ersatzkassen (VdEK) zeigt, dass die Pandemiemaßnahmen tiefe Spuren hinterlassen haben. Kinder haben besonders unter Isolation, fehlenden Aktivitäten und elterlichem Stress gelitten, was Essstörungen begünstigte. Der erhöhte Social-Media-Konsum während der Pandemie verstärkte den Druck durch Schönheitsideale zusätzlich. Neben Magersucht gibt es auch atypische Formen, bei denen der Gewichtsverlust weniger auffällt, sowie andere Essstörungen wie Binge-Eating, die zu Übergewicht führen können.

Früherkennung ist entscheidend; Symptome wie Rückzug, Gewichtsverlust oder strikte Diäten können Warnsignale sein. Die Pandemie hat zudem Angststörungen (5-7 % der Kinder) und soziale Phobien verstärkt, während Depressionen langsam auf Vor-Corona-Niveau zurückgehen. Fachleute sehen in der Isolation und dem Bewegungsmangel Hauptursachen für diese Probleme. Sie fordern mehr Prävention, soziale Kontakte und weniger Medienkonsum, um die Langzeitfolgen abzumildern.

Quelle

News4Teachers, dpa