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Das Leiden der jüngsten Pandemiekinder

| Redaktion

Die "New York Times" setzt sich mit den Folgen der Pandemiemaßnahmen für kleine Kinder auseinander.

Babys, Kleinkinder und Vorschulkinder der Pandemiejahre sind jetzt im Schulalter und die Auswirkungen der Coronamaßnahmen auf sie werden immer deutlicher: Viele zeigen Anzeichen eines Entwicklungsrückstands.

Laut den interviewten Lehrern, Kinderärzten und Spezialisten für die frühkindliche Entwicklung ist die Wahrscheinlichkeit bei der "Generation Corona" hoch, dass sie nicht über altersgemäße Fähigkeiten verfügt – "dass sie einen Stift halten, ihre Bedürfnisse mitteilen, Formen und Buchstaben erkennen, mit ihren Gefühlen umgehen oder Probleme mit Gleichaltrigen lösen kann."

Wissenschaftliche Studien zeigen, so die Autoren, dass die Pandemiemaßnahmen die frühe Entwicklung von Kindern beeinträchtigt haben und Jungen davon stärker betroffen sind als Mädchen.

Dr. Jaime Peterson, eine Kinderärztin an der Oregon Health and Science University, wird zitiert: "Wir haben sie gebeten, Masken zu tragen, keine Erwachsenen zu sehen und nicht mit Kindern zu spielen. Wir haben diese Interaktionen unterbrochen, und diese Zeit können Kinder nicht mehr zurückgewinnen."

Die jüngsten Kinder, die zu Beginn der Pandemie noch keine Schule besuchten, litten ebenso wie die älteren unter den sozialen Einschränkungen.

Elterlicher Stress, weniger Kontakt zu Menschen, geringerer Besuch von Vorschulen, mehr Zeit am Bildschirm und weniger Zeit zum Spielen wirkten sich auf die "Entwicklung ihrer Gehirne" aus.

Joel Ryan, der mit staatlichen Vorschulzentren im Bundesstaat Washington zusammenarbeitet, spricht im Hinblick auf die jüngsten Kinder von einem "pandemischen Tsunami", der auf das amerikanische Bildungssystem zurolle. Auch er beobachtet eine Zunahme von Sprachverzögerungen und Verhaltensproblemen.

In der Regel weisen Kinder an Schulen, die überwiegend von Schwarzen oder Hispanics besucht werden oder in denen die meisten Familien über ein geringeres Einkommen verfügen, den größten Rückstand auf. Schüler aus einkommensstärkeren Familien liegen eher im historischen Trend.

Aber "die meisten, wenn nicht sogar alle jungen Schüler sind in gewissem Maße in ihrer Entwicklung beeinträchtigt", so eine andere Expertin, die im Artikel zitiert wird.

Claire Caine Miller, Sarah Mervosh: The Youngest Pandemic Children Are Now in School, and Struggling

New York Times