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Digitalisierung zerstört die Schulbildung

| Redaktion

Der bayrische Bildungsforscher Klaus Zierer kritisiert die "naive Digitalisierung" an Bayerns Schulen.

Tablets, so Zierer, eigneten sich weder für den Schreib- noch für den Mathematikunterricht. Seit dem Zweiten Weltkrieg habe sich die Lesefähigkeit der Schüler kontinuierlich verbessert, seit 2015 jedoch rapide verschlechtert. Grund sei die Digitalisierung der Lebenswelt. Den Digitalisierungsschub an den Schulen während der Coronapandemie (Stichwort Distanzunterricht) bezeichnet er gar als "Rohrkrepierer". Zwar sei viel Technik an die Schulen gebracht worden, entscheidend sei jedoch, wie sie eingesetzt werde. "Wir haben uns letztlich zwei Jahre in die Taschen gelogen. Studien zeigen inzwischen klar, dass die Leistungen eingebrochen sind", so Zierer im Bayerischen Rundfunk. Gute Bildung könne auf Bleistift und Papier nicht verzichten. Der Augsburger Bildungsforscher wirft der Schulbürokratie Defizite vor. Lehrer würden falsch – zu wenig praxisnah – fortgebildet.

Entscheidend sei, wie und wo die Digitalisierung eingesetzt werde. Die Schule müsse ihrem Bildungsauftrag entsprechend sogar einen bewussten "Gegenpol zur Digitalisierung" setzen. "Wir kennen inzwischen Schülerinnen und Schüler, die ohne ihr Handy in der Nähe so nervös werden, dass sie sich nicht mehr richtig konzentrieren können." Hier hilft nur eine gesunde digitale Diät. Eltern schreibt Zierer in dieser Frage eine entscheidende Rolle zu.

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