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Epidemie der Kursichtigkeit breitet sich weltweit aus

| Redaktion

Zunehmende Sehschwäche bei Kindern auch eine Folge der Coronamaßnahmen.

"Die COVID-19-Pandemie", ist in der Zeitschrift Nature zu lesen, "hat nicht nur die Art und Weise verändert, wie Kinder lernen und die Welt sehen. Sie hat auch die Form ihrer Augäpfel verändert."

Eine Studie nach der anderen dokumentiere, dass die Abnahme der Zeit, die Kinder im Freien verbrachten und die Zunahme der Beschäftigung an Bildschirmen zu drastischen Veränderungen ihrer Sehfähigkeit geführt hätten, schreibt Elie Dolgin in einem Übersichtsartikel. In einer Analyse aus Hongkong werde berichtet, dass sich die Häufigkeit pathologisch veränderter Augäpfel bei Sechsjährigen im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie fast verdoppelt habe.

Die Forschung kenne eine einfache Lösung, um die Epidemie einzudämmen: mehr Aktivitäten im Freien während der Kindheit.

Randomisierte Studien aus Ostasien hätten gezeigt, dass etwa eine Stunde zusätzliche Pausen im Freien pro Tag das Auftreten von Kurzsichtigkeit deutlich verringern könnten. Es habe sich jedoch als schwierig erwiesen, solche Veränderungen konsequent umzusetzen, insbesondere in Gesellschaften, in denen der Schwerpunkt auf akademischen Leistungen liege, oder in städtischen Gebieten mit begrenztem Zugang zu sicheren Grünflächen. Zwar würden alle möglichen Alternativen vorgeschlagen, um dem Problem abzuhelfen. Aber die beste Methode sei schlicht und einfach: Aufenthalt im Freien, insbesondere in der Natur.

Das Fazit des Artikels bringt Kevin Frick, Gesundheitsökonom an der Johns Hopkins University in Baltimore zum Ausdruck:

Forscher und Verantwortliche des öffentlichen Gesundheitswesens müssen sich entscheiden, ob sie Ressourcen für die Simulation von Outdoor-Aktivitäten aufwenden sollen. Oder wollen wir einen viel einfacheren Weg einschlagen, und Wege finden, die nützlich sind, um Kinder dazu zu bringen, nach draußen zu gehen?

Quelle:

Nature 629, 989-991 (2024)