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Gesundheitsfachkräfte an deutschen Grundschulen

| Redaktion

Die Zunahme chronischer Erkrankungen im Kindesalter lässt den Bedarf an medizinisch-pflegerischer Versorgung in Schulen steigen.

Lehrkräfte sind auf die Betreuung von Kindern mit chronischen Erkrankungen (wie z. B. Asthma, Allergien oder Verhaltensstörungen) nicht ausreichend vorbereitet.

Ein Forschungsprojekt der Johannes Gutenberg-Universität Mainz befasste sich mit der Etablierung von Schulgesundheitsfachkräften zur Akut- und Unfallversorgung von Schülern sowie zur spezifischen Versorgung und Förderung von Kindern mit chronischen Erkrankungen an Grundschulen in Rheinland-Pfalz. Seit September 2018 sind hierzu vormittags zwei Schulgesundheitsfachkräfte an zwei Mainzer Grundschulen mit insgesamt 702 Schülern tätig. Die Prozesse und Auswirkungen dieser Maßnahme wurden mit Hilfe verschiedener Datenerhebungen bis Dezember 2019 evaluiert.

Die Ergebnisse dieser Evaluation zeigen, dass die Etablierung von Schulgesundheitspflege an deutschen Grundschulen machbar und sinnvoll ist. Die Maßnahme fand große Akzeptanz und erreichte die Zielgruppen gut, sodass es zu einer breiten und intensiven Nutzung des Angebots kam. Zudem zeigten sich alle Beteiligten sehr zufrieden mit der Maßnahme. Die Schulgesundheitsfachkräfte wurden gut in das System Schule integriert und die Zusammenarbeit von den Eltern und Lehrkräften als sehr positiv beschrieben.

Die Präsenz der Fachkräfte und die von ihnen angebotene Versorgung führte zu einer zeitlichen und psychischen Entlastung der Eltern und Lehrer, letztere wünschten sich sogar eine Erhöhung der Präsenzzeit der Fachkräfte an der Schule. Darüber hinaus wurde das Sicherheitsgefühl bei allen Beteiligten gestärkt.

Bei den Schülern war eine Verringerung der Fehlzeiten, eine Erhöhung der schulischen Lebensqualität und der Gesundheitskompetenz sowie eine Verbesserung der Lernvoraussetzungen, wie z. B. der Konzentrationsfähigkeit, feststellbar.