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Psychische Auffälligkeiten, geringes schulisches Wohlbefinden

| Redaktion

Deutsches Schulbarometer 2024 – Schüler.

Für das deutsche Schulbarometer wurden Ende April bis Ende Mai dieses Jahres 1.530 Schüler an allgemein- und berufsbildenden Schulen im Alter von 8 bis 17 Jahren befragt.

Ein Fünftel der Schüler beschreibt sich als psychisch belastet

Die Psychischen Auffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen bleiben auf stabilem, hohem Niveau und haben weiterhin noch nicht das präpandemische Niveau (vor Corona laut COPSY-Studie: 17,6 %) erreicht.

Ein Viertel der Schüler beklagt geringe Lebensqualität

Zwei Drittel der Schüler (66 %) bewerten ihre Lebensqualität als mittel, weitere 6 % als hoch. Über ein Viertel der Kinder und Jugendlichen (27 %) jedoch empfinden sie als gering. Im Vergleich zu den sehr hohen Werten während der Pandemie (COPSY-Studie 2020: 48 % geringe Lebensqualität) hat sich die Lebensqualität zwar verbessert, erreicht aber weiterhin nicht das präpandemische Niveau (vor Corona laut COPSY-Studie: 15 % geringe Lebensqualität) und kann daher als stagnierend bezeichnet werden (COPSY-Studie 2022: 27 % geringe Lebensqualität).

Ein Fünftel der Schüler fühlt sich in der Schule nicht wohl

20 % der Schüler geben ein geringes schulisches Wohlbefinden, weitere 71 % ein mittleres und nur 8 % ein hohes. Insbesondere Mädchen sowie Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren weisen ein geringeres schulisches Wohlbefinden auf.

Gute Beziehungen zu Mitschülern und Lehrkräften am wichtigsten

Besonders gut gefallen den Schülern an ihrer Schule vor allem soziale Beziehungen. An erster Stelle wird das Treffen von Freundinnen und Mitschülern (25 %), danach die Beziehung zu den Lehrkräften und deren Umgang mit den Schülern (17 %) erwähnt. An dritter Stelle geben 13 % an, dass ihnen an der Schule besonders die Pausen und das Spielen gefallen.

Unterrichtsqualität

Das schulische Wohlbefinden der Schüler hängt am stärksten von der konstruktiven Unterstützung durch die Lehrkräfte ab. Schüler, die sich durch ihre Lehrkräfte emotional und kognitiv unterstützt und in ihrem Lernprozess begleitet fühlen, weisen insgesamt ein höheres schulisches Wohlbefinden auf.

Mangelndes individuelles und ermutigendes Feedback vermisst über ein Drittel der Schüler: So melden aus Sicht der befragten Kinder und Jugendlichen keine oder wenige Lehrkräfte ihnen zurück, was sie schon können und was sie noch lernen müssen (37 %). Mehr als ein Drittel der Schüler (38 %) äußert zudem, dass keine oder wenige Lehrkräfte Aufgaben stellen, über die sie gerne nachdenken. Allerdings sagen auch drei Viertel der Schüler (75 %), dass die meisten beziehungsweise alle Lehrkräfte freundlich zu ihnen sind und dass sich die Mitschüler gegenseitig helfen (71 %).

Ein Fünftel der Schüler beklagt 3 bis 4 Stunden Unterrichtsausfall pro Woche

Fast die Hälfte der Kinder und Jugendlichen (42 %) gibt an, dass an ihrer Schule pro Woche 1 bis 2 Stunden Unterricht ausfällt. Jeder Fünfte von ihnen (22 %) beklagt durchschnittlich 3 bis 4 Stunden Unterrichtsausfall pro Woche. Genauso viele sagen aber auch, dass an ihrer Schule gar kein Unterricht ausfällt (23 %) – insbesondere in Bayern scheint weniger Unterricht auszufallen (kein Unterrichtsausfall: 34 %).

Weitere Ergebnisse in der Publikation:

Schulbarometer 2024