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Schulbarometer: System an der Belastungsgrenze

| Redaktion

Infografik (Ausschnitt): H. Anders, Deutsches Schulportal

Nicht nur Schüler litten unter Coronamaßnahmen, sondern auch Lehrer.

Eine Befragung im Auftrag der Robert Bosch Stiftung zeigt die Auswirkungen auf die Gesundheit und Berufszufriedenheit der Lehrkräfte. Die Ergebnisse sind alarmierend und verdeutlichen, in welch prekärer Lage sich viele Schulen in Deutschland befinden. Befragt wurden 1.017 Lehrkräfte allgemeinbildender und berufsbildender Schulen im April 2022.

Eine überwältigende Mehrheit der Lehrkräfte erlebt das Kollegium (92%) und sich selbst (84%) derzeit stark oder sehr stark belastet. Die Hälfte leidet unter körperlicher (62%) oder mentaler Erschöpfung (46%).

Fast alle Lehrkräfte (95%) geben an, seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 einen deutlichen Anstieg von Verhaltensauffälligkeiten bei ihren Schülern zu beobachten. Im Vergleich zur Befragung des Deutschen Schulbarometers im September 2021 ist dieser Anteil in fast allen Bereichen noch einmal gestiegen. So berichten jetzt 80% der Befragten von einer starken Zunahme von Konzentrations- und Motivationsproblemen (2021: 67%). Fast doppelt so viele Lehrkräfte (42%) wie vor einem halben Jahr beobachten aggressives Verhalten bei ihren Schülern.

Ein zeitlicher Vergleich zwischen September 2021 und April 2022 zeigt außerdem, dass die Lehrkräfte den Anteil der Schüler mit deutlichen Lernrückständen inzwischen deutlich höher schätzen (September 2021: 33%, April 2022: 41%). Das betrifft vor allem Schulen, in denen mehr als die Hälfte der Schülerschaft eine andere Familiensprache als Deutsch spricht.

Zum Zeitpunkt der Befragung im April 2022 stellte die Bewältigung von Corona-Maßnahmen die größte Herausforderung für die Lehrkräfte dar (38%). Es folgten der Lehrkräftemangel (26%) und das Verhalten der Schüler (21%).

Quelle:

Das Deutsche Schulportal