Taiwan: Regelmäßiger Aufenthalt im Freien beugt Kurzsichtigkeit vor
Alle Schüler der Klassen 1 bis 6 wurden halbjährlich mit einem Tumbling-E-Chart auf unkorrigierte Sehschärfe (UCVA) getestet. Reduzierte Sehschärfe wurde als UCVA von 20/25 oder weniger definiert. Von 2001 bis 2011 stieg die Prävalenz von 34,8 % auf 50,0 %, was einen langfristigen Anstieg der Sehprobleme zeigt.
Im September 2010 wurde das Programm "Tian-Tian 120" eingeführt, das einen täglichen Aufenthalt der Schulkinder von 2 Stunden im Freien empfahl, um Myopie zu verhindern. Nach der Intervention sank die Prävalenz kontinuierlich von 49,4 % im Jahr 2012 auf 46,1 % im Jahr 2015. Eine segmentierte Regressionsanalyse zeigte vor der Intervention einen jährlichen Anstieg der Prävalenz um +1,58 %, der nach der Maßnahme in einen Rückgang von -2,34 % umschlug.
Die Studie kam zum Schluss, dass die Förderung von Zeit im Freien den Trend zu schlechterer Sehschärfe umkehren konnte. Sie empfahl ähnliche Maßnahmen in anderen Regionen mit hoher Myopie-Prävalenz, da randomisierte Studien belegen, dass Outdoor-Aktivitäten den Beginn von Kurzsichtigkeit verlangsamen können.
Pei-Chang Wu et al, Increased Time Outdoors Is Followed by Reversal of the Long-Term Trend to Reduced Visual Acuity in Taiwan Primary School Students.