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Waldorfkinder: Seltener fettleibig und häufiger gesund

| Redaktion

Laut einer Studie israelischer Autoren sind Waldorfkinder weniger fettleibig und häufiger gesund.

In der Studie, die von der Zeitschrift Nutrients veröffentlicht wurde, heißt es:

Die anthroposophische Philosophie ist ein ganzheitlicher Erziehungs- und Lebensstilansatz. Näher wird dazu ausgeführt:

Unter den verschiedenen alternativen Erziehungssystemen zielt die "Waldorfpädagogik" oder alternativ die "anthroposophische Pädagogik" darauf ab, ganzheitlich gesunde Kinder zu erziehen, und zwar durch eine Formel, die die herkömmliche Unterscheidung zwischen Bildung und Gesundheit ablehnt und sich auch auf den "Schutz der Kindheit" vor den wahrgenommenen Gefahren der modernen Gesellschaft konzentriert. Sie enthält Bezugnahmen auf die geistige Gesundheit, die Aufrechterhaltung einer gesunden Ernährung und die Ausübung von körperlicher Aktivität. Die Ernährungsagenda in der anthroposophischen Pädagogik wird von der Überzeugung geleitet, dass die Nahrung eine entscheidende Rolle für die körperliche, geistige und seelische Entwicklung des Kindes spielt. Die anthroposophische Pädagogik setzt sich für eine vegetarische Ernährung ein, und alle im Kindergarten servierten Mahlzeiten sind vegetarisch. Das System legt auch oft großen Wert auf frische, vollwertige Lebensmittel, selbst gekochte Mahlzeiten und Obst und Gemüse aus dem Garten. Andererseits werden die Schüler dazu angehalten, verarbeitete Lebensmittel und künstliche Zutaten zu vermeiden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Zusammenhängen zwischen Lebensmitteln, Landwirtschaft und Umwelt. Diese Konzepte werden durch Routinetätigkeiten zum Ausdruck gebracht, die in den Lehrplan integriert sind, wie Gartenarbeit, gemeinsames Kochen und Recycling.

Die Autoren führten eine Querschnittsanalyse der Nationalen Anthropometrischen Messstudie für Schüler der ersten Klasse in Israel durch und verglichen die über 25 Waldorfschulen [anthroposophical schools] mit entsprechenden konventionellen Schulen. Zusätzlich wurde eine Online-Umfrage unter den Eltern der Kinder beider Schulsysteme veranstaltet, um die Essgewohnheiten und die Ernährungsweise der Kinder zu bewerten.

Die Übergewichts- und Adipositasraten waren bei Schülern konventioneller Schulen (n = 205.500) höher als bei Waldorfschülern (n = 2.247) (11,2 % gegenüber 9,6 % bzw. 7,8 % gegenüber 4,8 %; Pv < 0,001).

Waldorfschulen wurden von mehr Eltern gesundheitsfördernde Lehrpläne, gesundheitsförderndes Lehrerverhalten und gesundheitsfördernde soziale Ernährungsnormen attestiert, während die Ernährung ihrer Kinder sowohl in der Schule als auch im außerschulischen, sozialen und familiären Umfeld als gesünder empfunden wurde (Pv < 0,001).

Fazit: Nach anthroposophischen Grundsätzen erzogene Kinder wiesen geringere Übergewichts- und Adipositasraten auf und zeigten mehr gesundheitsfördernde Verhaltensweisen als Kinder an konventionellen Schulen.

Originalveröffentlichung:

Blaychfeld Magnazi, M.; Gesser-Edelsburg, A.; Itzhaky, Y.; Endevelt, R.; Fliss Isakov, N. Children in the Anthroposophical Education System Have Lower Rates of Obesity, and Higher Rates of Health Promoting Behaviors. Nutrients  2023, 15, 3088. https://doi.org/10.3390/nu15143088