Zum Hauptinhalt springen

Wohlbefinden von Familien während Pandemiezeit kontinuierlich gesunken

| Redaktion

Für Kinder und Familien ging es seit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 langfristig vor allem abwärts.

 

Ein Team am Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie an der LMU unter der Leitung von Professor Markus Paulus zeigt, dass sich zwar kurzfristig das Wohlbefinden der Kinder wieder erholt hat, nachdem der erste Lockdown vom Frühjahr 2021 vorbei war. Doch auf den gesamten Zeitraum gesehen hat sich die Pandemie negativ ausgewirkt. Ein wesentlicher Faktor dafür war der elterliche Stress.

Die Ergebnisse der LMU-Studie bestätigen, wie wichtig der Kontakt zu Gleichaltrigen ist. So ist das Wohlbefinden der Kinder im ersten Lockdown aufgrund der Isolation von ihren Peers gesunken. Zugleich ist es manchen Familien gelungen, im ersten Lockdown davon zu profitieren, dass auf einmal mehr Zeit für einander da war. Der Effekt hielt jedoch nicht an. Im Gegenteil: Das Wohlbefinden der gesamten Familie nahm kontinuierlich bis zum Ende des Untersuchungszeitraums im Winter 2020/21 ab. Auch unabhängig von den Lockdowns belastete das die Kinder.

Ein großer Risikofaktor für die emotionale Situation der Kinder war der zunehmende elterliche Stress. Je gestresster die Eltern waren, desto schlechter ging es den Kindern. Das machte sich besonders bemerkbar, als der zweite Lockdown begann.

Nur eine gute Eltern-Kind-Beziehung schützte die Kinder vor allzu negativen Auswirkungen der Pandemie, sie war ein "Resilienzfaktor", wie Studienautor und Mitarbeiter am Lehrstuhl Samuel Essler unterstreicht.

Publikation: Samuel Essler, Natalie Christner, Markus Paulus: Short-Term and Long-Term Effects of the COVID-19 Pandemic on Child Psychological Well-Being: A Four-Wave Longitudinal Study. In: European Child & Adolescent Psychiatry 2023.