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Würzburg: Über 90% der Kita-Kinder verfügen über Antikörper

| Redaktion

Die Uniklinik Würzburg führte im Juli 2022 eine Untersuchung bei Vorschulkindern durch. Ergebnis: Bis zu 93% verfügten über Antikörper gegen SARS-CoV-2.

Kinder im Vorschulalter zeigten in Deutschland bis November 2021 eine sehr niedrige SARS-CoV-2-Infektionsrate. Bei Kindern in Kindertagesstätten (Kitas) in Würzburg lag die SARS-CoV-2-Seroprävalenzrate im März 2021 bei 2,3 %, im Juli 2021 bei 2,2 %.

Mit der Ausbreitung der Omikron-Variante Anfang 2022 hat die Infektionsrate auch bei Kindern rasch zugenommen.

Im Juli 2022 wurden in einer Querschnitterhebung bei Vorschulkindern (Alter 2–6 Jahre) in neun Würzburger Kitas Antikörper gegen SARS-CoV-2 bestimmt.

366 Kita-Kinder nahmen teil. Bei 277 (75,7 % von 366) wurde eine Blutentnahme durchgeführt. 43 (13,9 %) von ihnen hatten mindestens eine SARS-CoV-2-Impfung erhalten. Die Seroprävalenz von Antikörpern gegen das Spike-Protein, die nach Impfung und/oder Infektion auftreten, lag bei 69,6 %. Für Antikörper gegen das Nukleokapsid-Protein, die ausschließlich nach früherer Infektion auftreten, lag der Wert bei 60,3 %. Der Anteil der Kinder mit Nachweis von Spike-Antikörpern stieg mit dem Alter von 55,3 % (Zweijährige) auf 90,7 % (Sechsjährige) und von Nukleokapsid-Antikörpern von 53,2 % auf 66,7 % an. Von 43 geimpften Kindern zeigten 93,0 % Spike-Antikörper und 51,2 % Nukleokapsid-Antikörper.

Professor Johannes Liese, der Leiter des Bereichs pädiatrische Infektiologie und Immunologie an der Uniklinik Würzburg, wird vom Bayerischen Rundfunk mit den Worten zitiert: "Damit kann bei den meisten Kindern zumindest von einer gewissen Schutzwirkung gegen das neue Coronavirus ausgegangen werden." Aufwändige und belastende Maßnahmen wie Reihentestungen oder Einschränkungen der Kita-Betreuung seien "in der jetzigen Phase der Corona-Pandemie mit der derzeit zirkulierenden Variante daher nicht mehr gerechtfertigt".

Studie im Deutschen Ärzteblatt

Bericht im Bayerischen Rundfunk