Zunahme von Angst und Depression während COVID-19-Pandemie
Eine systematische Übersicht und Meta-Analyse von 53 Längsschnittstudien mit mehr als 40.000 Kindern und Jugendlichen aus 12 Ländern ergab eine Zunahme von Depressionssymptomen während der COVID-19-Pandemie, insbesondere bei weiblichen Personen und Personen aus relativ einkommensstarken Schichten. Bei der gleichen Gruppe von Kindern und Jugendlichen nahmen auch die Angstsymptome zu.
Als Hauptgründe für die Zunahme werden nicht etwa Angst vor Ansteckung oder Erkrankung genannt, sondern soziale Isolation und Quarantäneanordnungen, eine erhöhte Bildschirmzeit, Schulschließungen, Streichung von außerschulischen Aktivitäten, verstärkte Einsamkeit, geringere körperliche Aktivität und fehlender Zugang zu schulischer psychologischer Unterstützung. Außerdem relevant waren erhebliche Veränderungen im familiären Umfeld, die sich auf das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen auswirkten, wie z. B. die Zunahme von Depressionen und Angstsymptomen sowie Arbeitsplatzverlust und Alkoholkonsum der Eltern sowie dadurch bedingte Gewalt in der Familie.
Madigan S, Racine N, Vaillancourt T, et al. Changes in Depression and Anxiety Among Children and Adolescents From Before to During the COVID-19 Pandemic: A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA Pediatr. 2023;177(6):567–581. doi:10.1001/jamapediatrics.2023.0846