Zum Hauptinhalt springen

Vorlesen fördert Sprachentwicklung

| Redaktion

Kinderärzte im ländlichen West Virginia (USA) haben untersucht, wie sich das Vorlesen von Büchern auf die Sprachentwicklung auswirkt.

Die positiven Auswirkungen des elterlichen Vorlesens ist bei Kleinkindern ab 12 Monaten gut belegt. Wirkt es sich aber auch auf Kinder positiv aus, die jünger sind? Ziel der durchgeführten Studie war es, herauszufinden, ob konsequentes Vorlesen die expressive und rezeptive Sprachentwicklung von Kleinkindern im ersten Lebensjahr verbessert.

Zu diesem Zweck wurden Säuglinge in einer hausärztlichen Praxis während ihrer Besuche im Alter von 2 Wochen prospektiv randomisiert und den Eltern eine Sammlung von Kinderbüchern mitgegeben. Gruppe A erhielt keine Anweisungen, während sich die Teilnehmer in Gruppe B verpflichteten, täglich ein Buch zu lesen. Die Eltern der Gruppe C meldeten sich nach der 34. Schwangerschaftswoche an, verpflichteten sich, täglich ein Buch zu lesen und ein Video über die Gehirnentwicklung von Säuglingen anzusehen. Erfasst wurde die durchschnittliche Anzahl der vorgelesenen Bücher und die expressive sowie rezeptive Sprachentwicklung bei Standard-Vorsorgeuntersuchungen bis zum Alter von 12 Monaten.

Es stellte sich heraus, dass das Vorlesen von 7 Büchern pro Woche nach 9 Monaten zu höheren expressiven, rezeptiven und kombinierten Sprachfähigkeiten als das gelegentliche Lesen von weniger als 7 Büchern pro Woche führte. Die Unterschiede verstärkten sich nach 12 Monaten. Die Aufforderung an die Eltern, ihren Kindern täglich vorzulesen, führte dazu, dass sie nach 4 und 6 Monaten mehr Bücher pro Woche vorlasen.

Die Autoren sind überzeugt, dass frühzeitiges regelmäßiges Vorlesen sich günstig auf die Sprachentwicklung von Kleinkindern auswirkt und fordern Kinderärzte auf, Eltern dazu zu motivieren.

Die Studie ist im Journal of the American Board of Family Medicine erschienen und peer reviewed.

Link