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Zufriedener ohne "soziale Medien"

| Redaktion

Die Reduktion der Nutzung "sozialer Medien" um 30 Minuten pro Tag verbessert die Arbeitszufriedenheit und das Engagement von Versuchspersonen.

Privatdozentin Dr. Julia Brailovskaia und ihr Team vom Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum und dem Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit berichteten darüber in der Zeitschrift Behaviour & Information Technology vom 8. Dezember 2023.

Kurzfristig, so Brailowskaja, mag die Flucht vor der Realität in die Welt der "sozialen Netzwerke" die Stimmung heben – langfristig kann sich aber auch ein Abhängigkeitsverhalten einstellen, das gegenteilige Effekte hat.

Am von ihr geleiteten Experiment nahmen insgesamt 166 Personen teil, die einer Teil- oder Vollzeitbeschäftigung in verschiedenen Sektoren nachgehen und mindestens 35 Minuten täglich nicht arbeitsbezogen "Social-Media"-Kanäle nutzen. Die eine Gruppe reduzierte die Zeit, die sie in sozialen Medien verbrachte, für eine Woche täglich um 30 Minuten, die andere nicht. Onlinefragebögen, die von den Teilnehmern ausgefüllt wurden, gaben Auskunft über die Parameter Arbeitsbelastung, Arbeitszufriedenheit, Engagement, psychische Gesundheit, Stressempfinden, Fear of Missing Out (die Angst, etwas zu verpassen) und "Social-Media"-Suchtverhalten.

Brailowskaja fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen:

"Wir konnten schon nach dieser kurzen Zeit belegen, dass sich bei der Gruppe, die 30 Minuten weniger täglich in Sozialen Kanälen verbrachte, die Arbeitszufriedenheit und die psychische Gesundheit deutlich verbessert haben. Die Versuchspersonen in dieser Gruppe fühlten sich weniger überarbeitet und waren engagierter bei der Arbeit als die Kontrollgruppe."

Originalveröffentlichung:

Julia Brailovskaia, Isabel Becherer, Vanessa Wicker, Holger Schillack, Jürgen Margraf: Less Social Media Use – More Satisfied, Work-Engaged and Mentally Healthy Employees: an Experimental Intervention Study, in: Behaviour & Information Technology, 2023, DOI: 10.1080/0144929X.2023.2286529

Quelle: Ruhr Universität Bochum

Bildquelle: © RUB, Marquard