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Auswirkungen sozialer Medien auf die psychische Gesundheit Jugendlicher

| Redaktion

Systematischer Review zu den Auswirkungen sozialer Medien auf die psychische Gesundheit Jugendlicher.

Die Zeitschrift "Cureus" veröffentlichte einen systematischen Review der Forschungsliteratur zu den Auswirkungen sozialer Medien auf die psychische Gesundheit Jugendlicher.

Den Autoren zufolge gibt es zunehmende Beweise für die negativen Auswirkungen sozialer Medien auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen. Die übermäßige Nutzung von Handys und anderen Medien führe zu chronischem Schlafverlust, der sich negativ auf die kognitiven Fähigkeiten, schulischen Leistungen und sozio-emotionalen Funktionen der Jugendlichen auswirke. Daten aus verschiedenen Querschnitts- und Längsschnittstudien sowie empirische Untersuchungen zeigten, dass die Nutzung von Smartphones und sozialen Medien bei Jugendlichen mit einer Zunahme von psychischen Problemen, selbstverletzendem Verhalten und Suizidalität einhergehe.

Die systematische Überprüfung förderte 11 Studien zutage, die den Zusammenhang zwischen der Nutzung sozialer Medien und Depressionssymptomen bei Kindern und Jugendlichen untersuchten. Die Untersuchungen zeigten einen bescheidenen, aber statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der Nutzung sozialer Medien und depressiven Symptomen.

Weitere Forschungsarbeiten untersuchten die Auswirkungen der Technologie auf die psychosozialen Funktionen, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Ein höherer Grad der Nutzung sozialer Medien werde mit schlechteren Ergebnissen für die psychische Gesundheit und einem erhöhten Risiko der Internalisierung und Externalisierung von Schwierigkeiten insbesondere bei weiblichen Jugendlichen in Verbindung gebracht. Die Nutzung stehe auch mit Körperbildproblemen und Essstörungen in Verbindung, insbesondere bei jungen Frauen. Soziale Medien könnten außerdem ein Risikofaktor für Alkoholkonsum sein.

Die Viktimisierung durch Cybermobbing hänge mit schlechteren psychischen Gesundheitsergebnissen bei Teenagern zusammen, sowie einem erhöhten Risiko für Traurigkeit und Angstzustände. Die Nutzung sozialer Medien werde mit mehr depressiven Symptomen und übermäßiger Suche nach Bestätigung in Verbindung gebracht, aber auch mit größerer Beliebtheit und empfundener sozialer Unterstützung, sowie mit Vergleichen des Aussehens und Sorgen um das Körperbild, insbesondere bei jungen Frauen. Die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen vor dem Schlafengehen stehe in engem Zusammenhang mit unzureichender Schlafdauer, schlechter Schlafqualität und übermäßiger Tagesmüdigkeit.

Die Nutzung digitaler und sozialer Medien, so die Autoren zusammenfassend, biete sowohl Vorteile als auch Risiken für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Ein individueller Mediennutzungsplan für die Familie könne dabei helfen, ein Gleichgewicht zwischen Bildschirmzeit/Onlinezeit und anderen Aktivitäten herzustellen, Grenzen für den Zugang zu Inhalten zu setzen, die digitale Kompetenz zu fördern und eine offene Kommunikation in der Familie sowie konsistente Regeln für die Mediennutzung zu unterstützen

Publikation: Khalaf AM, Alubied AA, Khalaf AM, Rifaey AA. The Impact of Social Media on the Mental Health of Adolescents and Young Adults: A Systematic Review. Cureus. 2023 Aug 5;15(8):e42990. doi: 10.7759/cureus.42990. PMID: 37671234; PMCID: PMC10476631.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10476631/

Weiterführender Link (Download):

Social Media and Youth Mental Health. The U.S. Surgeon General’s Advisory 2023.