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UK: Weiterhin alarmierende Fettleibigkeit bei Kindern

| Redaktion

Fast jedes vierte Kind im Alter von 10 und 11 Jahren in England ist fettleibig. Dies geht aus der größten Studie ihrer Art hervor.

Das Ergebnis offenbart nach Ansicht von Experten die "tiefgreifenden" und "alarmierenden" langfristigen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie.

Die Analyse von mehr als 1 Million Kindern zeigt, dass die Fettleibigkeitsrate bei den Vier- bis Fünfjährigen um 45 % und bei den 10- bis 11-Jährigen um 21 % im ersten Jahr Coronajahr (2020) gestiegen ist.

Die Prävalenz der Fettleibigkeit bei jüngeren Kindern im Vorschulalter ist seitdem weitgehend auf das erwartete – wenn auch immer noch besorgniserregende – Niveau zurückgegangen, aber der Anteil der Kinder, die die Grundschule mit Übergewicht, Fettleibigkeit oder starkem Übergewicht verlassen, ist immer noch viel höher als vor der Pandemie.

Experten zufolge liegt dies wahrscheinlich daran, dass jüngere Kinder zwar zu einem gesünderen Lebensstil zurückgekehrt sind, sich bei vielen älteren Kindern jedoch schlechte Essgewohnheiten, unzureichende Bewegung und ein schädliches Maß an Bildschirmaktivitäten verfestigt haben.

Der nationale klinische Direktor für Kinder und Jugendliche des NHS England bezeichnete die Zahlen als alarmierend und als "tickende Gesundheitszeitbombe".

Die Zunahme von Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern während der Pandemie bedeutet, dass mindestens 56.000 weitere Kinder mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes, Krebs und andere schwere Krankheiten aufwachsen werden, so die Forscher des National Institute for Health and Care Research Southampton Biomedical Research Centre und der Universität Southampton.

Ochoa-Moreno I, Taheem R, Woods-Townsend K, Chase D, Godfrey KM, Modi N, et al. (2024), Projected health and economic effects of the increase in childhood obesity during the COVID-19 pandemic in England: The potential cost of inaction. PLoS ONE 19(1): e0296013. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0296013

Bild: Screenshot The Guardian